In freier Wildbahn kommt der Rolltreppen-Depp meistens als Paar vor. Ob in getrennt- oder gleichgeschlechtlicher Formation, spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Der Lebenszweck dieser Deppen ist es, eiligere Menschen in ihrem Tun und Handeln zu bremsen und zur Ruhe und Gelassenheit zu zwingen.
Sie bemerken zwar durchaus die Versuche anderer Leute, links an ihnen vorbeizukommen, ignorieren ein derart hektisches Treiben aber beharrlich. Verhaltensregeln wie "rechts stehen, links gehen" sind ihnen offenbar völlig unbekannt oder werden einfach nicht beachtet.
Entweder gucken sie "Löcher in die Luft" oder sind stark in ein oberflächliches Gespräch mit dem neben ihnen stehenden Rolltreppen Deppen vertieft.
Fehlt ihnen ein geeigneter Partnerdepp für ihre öffentlichen Auftritte, so ersetzten sie diesen flugs durch einen Einkaufsrolli, Rucksack oder sonstiges sperrige Gepäck, welches sie links neben sich auf dieselbe Stufe stellen.
Bei unseren Beobachtungen haben wir sogar Rolltreppen Deppen gesichtet, die das Fehlen ihres Partnerdeppen durch ein intensives Gespräch mit ihrem Gepäckstück kompensierten...
Bei Rolltreppen Deppen fortgeschrittenen Alters beobachteten wir einen direkten Zusammenhang zwischen der Länge der Rolltreppe und fortschreitender Orientierungslosigkeit im Raum/Zeitgefüge.
Sofort nach Verlassen der Rolltreppe setzt bei dieser Deppenform ein tiefgreifender Prozess der Neuordnung und Orientierung ein, dessen Durchführung natürlich am besten in völliger Bewegungslosigkeit gelingt. Aus diesem Grund bleiben sie nach dem Verlassen der Rolltreppe schlagartig stehen.
Andere Rolltreppenbenutzer, nicht selten mit schwerem Handgepäck beladen, müssen eben sehen, wie sie sich, trotz des nicht vorhandenen Stauraumes am Ende der Rolltreppe, an diesen orientierungslosen Zeitgenossen vorbeischlängeln.
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